Kindern mit Zeichen Gott näher bringen

Unter diesem Motto hielt Elisabeth Prattes in der Woche vor Ostern eine Feier mit unseren Erstkommunionskindern und mit begleitenden Teilnehmern ab. Ziel war es, „liturgisches Kirchendeutsch“ in ein „verständlicheres Kinderdeutsch“ zu übersetzen. DENN : Was nützt der beste Liebesbrief, wenn er auf chinesisch geschrieben ist, und wir nur deutsch können?

Um eine Sprache zu verstehen, braucht es Vokabel – auch beim „Kirchendeutsch“.
Erstes Vokabel: „Was bedeutet Gottesdienst?“ – Gott dient uns im Gottesdienst.

Dazu bringen wir ein paar Aussagen aus der Feier:

“Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, habe ich euch dieses Bild, vom guten Hirten, mitgebracht. Wie ein guter Hirte will Jesus uns helfen, dass wir wieder fröhlicher gestimmt vom Gottesdienst weggehen.“

Jesus will „alle unsere verstimmten Saiten“ wieder wohlklingend umstimmen: Jeder Musiker weiß, wenn er eine gut gestimmte Gitarre in einen kalten Raum bringt, wird sie verstimmt. Bringt er sie wieder in den warmen Raum zurück, und bleibt sie lange genug im warmen Raum, wird sie von selber wieder wohlgestimmt. Am meisten ist das natürlich  zuhause bei Mama und Papa, wo ihr geborgen seid, und wo ihr so auch „wohlgestimmt“ sein könnt. Aber auch eure Eltern haben ihre Grenzen. Darum kommen wir in die Kirche in die Wärmestube bei Jesus – und bitten, dass er uns immer mehr wandelt  – so sehr, dass wir zum einen selber gut gestimmt und gut gelaunt leben können  - und mit unserer guten Stimmung sogar andere auch anstecken können.

Zweites Vokabel: Sakramente

Wir alle reden nicht nur mit Worten, sondern verwenden auch eine Zeichensprache: Bastelt ihr eurer Mama was zum Muttertag, so bedeutet das mehr, als wenn ihr ihr nur sagt: „Ich hab dich lieb“.  Schenkt euer Papa der Mama Blumen und sagt ihr „Ich hab dich lieb“, so bedeutet das mehr, als wenn er ihr allein die Worte „Ich hab dich lieb" sagt.
Wenn er ihr sogar einen Ring schenkt und sie fragt „Willst du mich heiraten?“, dann heißt das wohl: “Ich hab dich ganz, ganz lieb". Das ist dann ein ganz besonderes Zeichen.
In der Messe verwenden wir auch solche ganz besonderen Zeichen. Da sprechen wir von Sakramenten – von heiligen Zeichen, die uns helfen sollen, fröhlicher gestimmt zu sein. Aber im Grunde gibt es viele solche Zeichen, die uns auch fröhlicher machen. Solche wollen wir heute auch verwenden. Ich habe euch welche mitgebracht.

Ich habe meine Gitarre mitgebracht. In jedem von uns ist quasi eine „teils wohlgestimmte und teils verstimmte Gitarre“. Im Gottesdienst will Jesus als der gute Hirte diese wieder ganz gut gestimmt machen.

Im GLORIA denken wir an das, was uns gut gestimmt sein lässt. Dafür danken wir Jesus. Dazu seid ihr jetzt eingeladen, ihm eine Tulpe zu bringen, und wer ganz mutig ist, darf sein DANKE auch durch das Mikrofon zu sagen. Vieles, das uns „gut gestimmt“ sein lässt, ist uns einfach nur geschenkt sind. Dafür haben wir gar nichts getan haben. zB unsere Mama und unser Papa, unsere Freunde, unser schönes Land Österreich.

Dann gibt es andere Dinge, wo wir selber „gut gestimmte Saiten in uns gezupft haben“, und wo sich andere an unseren schönen Klängen gefreut haben: Das ist alles, wo wir anderen geholfen haben, zB wenn ihr wen getröstet habt, der traurig war; wenn ihr mit wem etwas  geteilt habt; wenn ihr eurer Mama geholfen habt….

Im KYRIE denken wir daran, wo wir mit unseren verstimmten Saiten andere „verstimmt“ haben, wodurch sie dann traurig waren. Dafür habe ich Steine mitgebracht, auf denen geschrieben steht : Ich liebe dich! Die habe ich aber teilweise schwarz angemalt, so kann man die Worte nicht so gut lesen. Das soll zeigen: Wo war ich so, dass der andere nicht gespürt hat, dass ich ihn liebhabe. Diese Steine bringen wir auch zu Jesus. Wir legen sie in dieses Wasserglas, das neben dem Jesusbild steht, und bitten damit Jesus: „Mach du alles wieder sauber.“

Evangelium: Um Freunde kennenzulernen, ist es wichtig, ihnen gut zuzuhören und auch zu erfahren, was sie gemacht und erlebt haben. Das stimmt uns dann auch froh! Für das Kennenlernen von Jesus gilt das genauso.

Noch mehr hilft es, wenn wir etwas nicht nur hören, sondern dabei auch sehen können. Darum wollen wir heute die Begebenheit von der Auferweckung des Lazarus auch gemeinsam spielen ….Das wurde dann auch von 5 Kindern (bzw. erwachsenen Kinder Gottes) auch  gemacht.

In den Fürbitten bringen wir alles zu Jesus, wo „andere Menschen verstimmt“ sind  - also,  wo andere traurig oder auch nicht lieb zu einander sind. Das macht unsere Welt dunkler. Jedem, dem etwas dazu einfällt, der darf ein Teelicht bei Jesus, der auch sagt „Ich bin das Licht der Welt“ anzünden. Damit bitten wir ihn, das Dunkle wieder licht und gut zu machen.

So sangen wir dann auch „Dass du mich einstimmen lässt in deinen Jubel, oh Herr“….

©Text und Fotos: Elisabeth Prattes

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